Alter Passweg - Wagengleis
Die Gleisspuren sind Teil des Fernwegs der Schwaben mit dem Elsaß verband. Im 11. und 12.Jahrhundert bewachen die Zähringer den "Schwabenweg." Er war Brücke und Paß im Stauferland. Nach dem Niedergang der Staufer um das Jahr
1250 wurde der Kniebis zur Grenze. Unter Herzog Friedrich von Württemberg 1598-1608) verband der Fernweg Alt-Würt-
temberg mit den Besitzungen Württembergs an der Burgundischen Pforte (Mömpelgard) im Elsaß (Horburg und Reichen-weier.) Im 30-jährigen Krieg zogen Schweden, Franzosen und Kaiserliche über die Straße. Danach war es Prinz Eugen
der edle Ritter der mit seinem Heer und in den Koalitionskriegen die Franzosen und Österreicher. die über den Pass
marschierten.
Grenzweg zwischen Zwieselberg und Kniebis
Zwischen der Siedlung Oberer Zwieselberg und der Alexanderschanze verläuft die ehemalige Grenze zwischen Fürstenberg und Württemberg, ab der auf dem Bergrücken des Kniebis gelegenen Alexanderschanze, die zwischen Bistum Straßburg und Württemberg. Die fürstenbergischen und straßburgischen Gebiete fielen 1806 an Baden. Von Oberzwieselberg bis zur ehemaligen Ortschaft badischer Kniebis verläuft längs der ehemaligen Grenze ein Wanderweg, der „Grenzweg“. Vom badischen Ort Kniebis bis zur Alexanderschanze zieht die Grenze südlich der Bundesstraße 28 im Wald, um dann zur Zuflucht weiterzuführen.
Wir beginnen unseren Grenzbegang im Oberen Zwieselberg beim nördlich der Freudenstädter Straße befindlichen Hochbehälter. Auf der ersten Strecke des nordwestlich verlaufenden Grenzweges finden sechs sechs Steine, die im 19. Jahrhundert gesetzt wurden. Etwa 700 Meter vom Hochbehälter entfernt steht beim Zwieselberger Eck als siebter Stein, der Grenzstein Nr. 255, ein stattlicher, etwa 95 Zentimeter hoher Stein, der 1669 gesetzt wurde. Der markante und künstlerisch gestaltete Grenzstein wird als „Herrlichkeitsstein“ oder „Hoher Stein“ bezeichnet. Seine Westseite zeigt oben die Buchstaben M-F-G-Z-F, die für Maximilian Franz Graf zu Fürstenberg stehen. Darunter kommt der badische Schild mit dem Schrägbalken. Das fürstenbergische Wappen wurde, als das Gebiet an Baden fiel, säuberlich ausgehauen, nur die Wolkenumrandung des Wappens verrät noch den alten Schild. Die Rückseite zeigt oben die Initialen E-H-Z-W, den Namen von Eberhard Herzog III. zu Württemberg (1633 – 1674). Darunter ist der bekannte vierteilige Schild von Württemberg kunstvoll eingemeißelt, gefolgt von der Jahreszahl 1669. Der Schild zeigt heraldisch oben rechts die drei württembergischen Hirschstangen, oben links die Rauten von Teck. Darunter folgt unten rechts die Reichssturmfahne mit dem Adler. Sie versinnbildlicht das Recht des „Vortritts“ der Schwaben und das dem Haus Württemberg seit dem 14. Jahrhundert zustehende „Reichs- Banner- Amt“. Unter Vortritt ist die hohe Ehre des Vorstreites gemeint, nämlich im Reichsheer die vorderste Reihe zu bilden. Unten links folgen die Fische (Barben) der Grafschaft Mömpelgard. An der nördlichen Schmalseite wurde, wohl um alle Zweifel zu beseitigen, nochmals das badische Wappen eingehauen. Darunter stehen die Buchstaben FF für Fürstentum Fürstenberg. Die Inschriften auf der anderen Schmalseite sind jünger, sie bestehen aus den Buchstaben KR für Kommune Reinerzau und die Jahreszahl 1861. Die gleiche Ausformung haben die Steine Nr. 264 und 270, der letztere liegt am Boden. Die Grenzsteine Nr. 267 und 269 wurden bereits 1662 gesetzt, während die Steine Nr. 274, 275, 297, 60, 59, und 57 aus dem Jahr 1669 stammen. Diese Steine sind weniger kunstvoll gestaltet. Neben Jahreszahl und Steinnummer tragen sie auf ihrer Westseite den badische Schild mit den drei Hirschstangen. Die übrigen, nicht aufgeführten Steine stammen durchweg aus dem 19. Jahrhundert. Eine Besonderheit in der Steinreihe stellt der Stein Nr. 55 von 1669 dar, der sich südöstlich des ehemaligen Ortes badischer Kniebis bei Punkt 898.2 befindet. An seiner Südseite zeigt er nämlich das unversehrte alte, etwas vereinfachte fürstenbergische Wappen, das nicht ausgehauen wurde. Unter dem Wappenschild steht die Zahl 55, die Nummer des Steines. An der Westseite findet sich ein kleineres badisches Wappen mit den darunter eingehauenen Buchstaben FF, auf der Nordseite die Zahl 32, die Nummer des Steines. Die Ostseite ist wiederum wie Stein Nr. 255 kunstvoll gestaltet mit den herzoglichen Initialen und dem vierteiligen württembergischen Schild.
Verwendete Literatur:
Aus der Waldgeschichte des Schwarzwaldes von Max Scheifele
Karte Freudenstädter Forst 1712 v. J. Mayer Prälaten zu Murrhardt
Bilder Grenzsteine aus eigenem Bestand
Hohlgraben am Alten Weg
Dieser befestigte Wasserlauf wurde erst im Oktober 2019 wieder entdeckt. Nachdem er Jahrzente?... unter Geröll versteckt war.