KLOSTER- UND HEIMATGESCHICHTSVEREIN- KNIEBIS

 
 

Die Kniebiser-Kirchen

Die Evangelische Kirche-Kniebis

Am 3.April1799  wurde die Klosterkirche, das Hospiz, die Mühle, eine Bäckerei und mehrere Bauernhäuser im Klosterbereich durch einen Brand zerstört und nicht wieder aufgebaut. Für die kleine Ortsgemeinschaft fan-den nun alle 4 Wochen Gottesdienste im Amtshaus statt, wo auch der Schulunterricht abgehalten wurde. Der Pfarrer kam aus Baiersbronn.
Als die Gemeinde im 19.Jahrhundert auf 250 Personen wuchs, war  das Wohnzimmer des Zöllers zu klein. Nach vielen Bemühungen und schwieri-gen Absprachen zwischen Baiersbronn und Freudenstadt konnte 1866 der Grundstein für ein Schul- und Bethaus gelegt werden, das am 13.Oktober 1876 eingeweiht wurde.

Die Glocken

Die in der neuen Kirche in unterschiedlicher Zusammenstellung geläutet haben, spiegeln die allgemeine Geschichte wieder. Die der ev. Kirchen-gemeinde 1850 von Kronprinzessin Olga gestiftete Glocke kam vom kleinen Türmchen des Amtshauses. Sie wurde zunächst in einem offenen Glockenträger aufgehängt.1922 wurde für sie ein eigener Turm errichtet. 1923 kam eine zweite Glocke hinzu, die im 2.Weltkrieg 1941 eingesch-molzen wurde. 1952 wurde der Kirche eine neue  zweite „Christusglocke“ gestiftet. Die 2003 gestiftete  „Friedensglocke“ im Holzturm beim Kloster-grund ist auf die anderen Glocken abgestimmt und lädt zu Gottesdiensten in der Klosterruine ein.

Der UmbauUmbau
1955 wurde der Kircheneingang von der Straße  auf die gegenüberlie-gende  Südseite verlegt. Der Altar und die Kanzel kamen auf die Nord-seite. Die ursprüngliche Spitzdecke wurde durch eine Flachdecke ersetzt.

Die Orgel
Erst 1893 wurde die alte Orgel aus der Baier
sbronner Kirche auf einer neuen Empore in die Kniebiser Kirche eingebaut, 1908 wurde die Orgel durch eine Neue ersetzt. Am 24. Januar 1971 konnte eine neue Plumorgel eingeweiht werden, die von Musikern/innen gern gespielt wird.

Die Ev. Kirche und der Kindergarten ist ein Teil der Gesamtkirche Freudenstadt.






Die Katholische St.Josefskirche-Kniebis


Vor allem Familien aus dem Wolf- und Kinzigtal waren es, die in den 1780er Jahren den Kniebis besiedelten, wo die fürstlich- fürstenbergische Verwaltung den Ausbau einer Holzhauer-Kolonie organisierte. Für diese Familien, allesamt katholisch, übernahmen die Mönche des Rippoldsauer Klosters die Seelsorge. Ein langer und mühsamer Weg von Kniebis nach Bad Rippoldsau erschwerte den Besuch des Gottesdienstes und so hegten die Kniebiser-Katholiken den Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus.

Dem Antrag an den Rippoldsauer Stiftungsrat durch den Kniebiser Gemeinderat folgte am 1.Juni 1899 die Grundsteinlegung und am 23.September 1899 wurde die Josefs-Kapelle eingeweiht. Die Kapelle war mit der Zeit zu klein und so wurde sie im Jahr 1935 erweitert. Mit der Eingemeindung der badischen Kniebisgemeinde durch das „Reichsstatthaltergesetz“ im Jahre 1938 nach Bad Rippoldsau erfolgte weiterhin die seelsorgerische Betreuung durch die Pfarrei Bad Rippoldsau.
Im Dezember 1961 wurde mit Zustimmung des Erzbischöflichen Ordinariats Freiburg eine Pfarrkuratie errichtet und die Seelsorge von Herz-Jesu-Missio-naren Hiltrup übernommen.

Im 1.Januar 1976 wurde die Kirchengemeinde Freudenstadt - St.Josef eine selbständige Kirchengemeinde. 1996 wurde die Selbständigkeit aufgehoben und die katholischen Gläubigen gehörten fortan der Kirchengemeinde Mater Dolorosa Bad Rippoldsau-Schapbach an.
Im Jahr 2015 wurde die Kirche großzügig renoviert.
Der dreiteilige Flügelaltar mit der Darstellung des sterbenden Josefs im Beisein Jesu und Mariens im Hauptstück und der Patroninnen der Sterbenden, Katharina und Barbara in den Flügelteilen, der seit der Renovation im Jahr 1967 die Seitenkapelle zierte, wurde nun nach aufwendiger Restaurierung wieder in den Mittelpunkt der Kirche gerückt und an der Chorwand angebracht.

Der bisherige Altar aus riesigen Granitquadern wich einem filigranen Altar aus grün-grau patiniertem Messing, der ebenso wie Ambo und Tabernakel vom Künstler Rudolf Kurz aus Ellwangen neu geschaffen wurde. Bestens zur Geltung kommen nun auch die beiden Statuen der Gottesmutter und des Heiligen Josef.