KLOSTER- UND HEIMATGESCHICHTSVEREIN- KNIEBIS

 
 

    Klostergeschichte

Die an einer Pass-Straße über den Schwarzwald errichtete Kapelle auf dem Kniebis, hatte wohl schon längere Zeit Reisenden als Station gedient, bevor sie 1267 erstmals urkundlich erwähnt wurde. In diesem Jahr musste sich Graf Heinrich von Fürstenberg in seinem Bestreben, die Kapelle auf dem Kniebis zur Pfarrkirche erheben zu lassen, mit dem Kloster Herrenalb einigen, da die Betreuung des Gotteshauses bisher durch einen Mönch des Zisterzienserklosters wahrgenommen worden war. Noch im gleichen Jahr wurde die Abtrennung der Kapelle von der Pfarrkirche Dornstetten durch    den Bischof von Konstanz voll-zogen und ihr eigener Zehntbezirk zuzgewiesen, begrenzt durch Forbach im Osten und die Grenze zur Diözese Straßburg im Westen.
Das Zusammenleben der sich auf dem Kniebis ansiedelnden Kleriker wurde zunächst durch eine Kanonikerverordnung gereg-elt, doch bereits kurze Zeit später sprechen die Quellen davon, dass Franziskanermönche die Kirche auf dem Kniebis betreuen.
1278 verzichtete Heinrich von Fürtsenberg dem Konvent gegenüber auf seine Lehenshoheit und schenkte den Mönchen auf dem Kniebis die Kirche samt Zubehör.
Von diesem Zeitpunkt an sind in den Quellen zahlreiche Schenkungen sowie käufliche Erwerbungen durch das Kloster links und rechts des Schwarzwaldkamms zu beobachten.Eine Kaufurkunde von 1270 nennt mit St.Marien auch die Patronin der Kapelle auf dem Kniebis. Nach der Fertigstellung eines neuen Kirchengebäudes im Sommer 1287 kamen weitere den hll.Peter und Paul, den zwölf Aposteln, Franziskus, Antonius und der Jungfrau Clara geweihte Altäre dazu.
Der Höhepunkt der Wohltätigkeiten, die das Kloster durch verschiedene Herrscher erfahren hat, bildete sicherlich die 1330 dokumentierte Übertragung des Patronats der Kirche Dornstetten durch Graf Rudolf von Hohenberg an den Franziskaner-konvent, der die damit verbundenen Rechte wohl nie einforderte. Denn schon 16 Jahre später wird eindeutig Württemberg als Patronatsherr der Dornstetter Kirche genannt.

Kniebis Dorf 307
Kniebis Dorf 307
Gasthaus Ochsen 104
Gasthaus Ochsen 104
Kniebis Dorf 246
Kniebis Dorf 246
Gasthaus Ochsen 407
Gasthaus Ochsen 407
Kniebis Kloster 305 (Klostersiegel 1403)_1
Kniebis Kloster 305 (Klostersiegel 1403)_1
Kniebis Kloster 72
Kniebis Kloster 72


1341 nahm der Konvent auf dem Kniebis die Regel des hl.Benedikt an und unterstellte sich dem Kloster Alpirsbach. Durch das Recht auf freie Priorswahl und der freien Verfügung ihrer Einkünfte bewahren sich die Konventualen aber eine gewisse Selbständigkeit.
Die weitere Geschichte des Schwarzwald-Klosters wird geprägt durch zwei Brände, von denen der erste 1463 das KLostergebäude zerstörte, der zweite 50 Jahre später auch die KIrche in Mitleidenschaft zog, so dass ihre Mauern vollkommen niedergerissen werden mussten. Nach dem mehrere Jahre währenden Wiederaufbau erlangte das Kloster keine große Bedeutung mehr. Die Instandhaltung des Passweges stand unter der Oberaufsicht der Landesherrschaft, ein vim Prior eingesetzter Gastmeiser zog dafür Wegzoll ein.
Die durch Herzog Ulrich 1534 eingeführte Reformation bedeutete auch das Ende des Klosters auf dem Kniebis. Der letzte Prior wanderte nach Bildechingen ab und die anderen Konventualen haben das Kloster offenar ebenfalls bald darauf verlassen.

Klostergemälde  vom Kniebiser Kunstmaler Wilhelm Beilharz

01 Gasthaus Ochsen im Klostergrund
01 Gasthaus Ochsen im Klostergrund
01 Ökonomiegebäude, Stallungen.2
01 Ökonomiegebäude, Stallungen.2
01 Zollhaus später Schulhaus im Klostergrund
01 Zollhaus später Schulhaus im Klostergrund
03 Kapelle Kniebis m. Hospiz 1256-1275.Ho
03 Kapelle Kniebis m. Hospiz 1256-1275.Ho
DSC02510
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Die für Reisende weiterhin geöffnete und durch einen Gastmeister bewirtschaftete Zollstation brannte am Ende des
30-jährigen Krieges (1648) ab. Die Klosterkirche wurde im Lauf der Jahre ausgeplündert und verfiel zusehens.1799 schließlich wurde die KIrche vollständsig ein Raub der Flammen, als einr französische Truppe darin Fleisch am offenen Feuer briet.
Heute sind an der Stelle des ehemaligen Gotteshauses nur noch einzelne Mauerreste erhalten.